Austritte und Erdbeben

Hallo ihr Lieben,

am Dienstag geht es für mich wieder auf eine Mehrtagesreittour. Eine andere als das letze mal, diesmal reiten wir an die Argentinische Grenze. Ich hoffe das es trotz der sommerlichen Temperaturen nicht allzu kalt wird da oben… aber mal sehen.
Ich bin wirklich froh das Elli da ist. Nicht das mir vorher etwas gefehlt hätte aber so ab und zu ein wenig Gesellschaft ist schon was nettes. Wir verstehen uns wirklich gut und sitzen eigentlich jeden Abend noch zusammen und quatschen..
Vor ein paar Tagen sind wir ausgeritten und wollten die 5 Stunden Tour durchs Tal machen. Beide haben wir die erst einmal gemacht und bei mir ist das schon knapp 2 Monate her. Aber wir dachten uns das wird schon klappen. Der Weg bis zur Pause war kein Problem. Struppi – treu wie immer – hat uns die ganze Tour begleitet (ich glaube das macht er nicht noch mal.. er war wirklich fertig hinterher :D). Wo ich die Tour mit René geritten bin war ich nach der Pause so müde das ich mich einfach nur hab tragen lassen und so überhaupt gar nicht auf den Weg geachtet habe. Brauchte ich ja nicht – René kennt ja den Weg. Blöd nur das wir diesmal allein unterwegs waren und auch Elli sich den Rückweg nicht gemerkt hatte.
Dadurch dass wir im Tal waren und nicht irgendwo tief in den Bergen konnten wir uns Orientieren und wussten wo die Hacienda liegt und wo wir ungefähr hin müssen.
Das hat dann auch ca. 10 Minuten auf dem eigentlichen Weg geklappt und dann kamen wir an eine sehr offene Stelle wo der Weg leider nicht mehr eindeutig war. Ab da wurde es dann etwas Abenteuerlich.
Zum Glück sind die Pferde hier wirklich unheimlich Trittsicher (sowas hab ich vorher noch nicht erlebt!) und haben uns auch über die sehr schmalen Ziegenpfade getragen. Durch trockene Flussläufe, über Mauern und entlang steiler Abhänge haben wir uns unseren eigenen Weg nach Hause gebahnt.
Kurz bevor wir an der Hacienda waren haben wir dann auch tatsächlich auf den richtigen Weg zurückgefunden – das hatten wir beide nicht mehr erwartet.
Ein etwas abenteuerlicher aber sehr spaßiger Tag.

Das Rio Hurtado Tal
Struppi immer dabei

Pause am Fluss

Struppi etwas müde nach der Tour

Ansonsten streifen Elli und ich viel durch den Garten und überprüfen was es so neues gibt. Was ich hier wirklich mag ist, dass jeder Baum ein Obst- oder Nussbaum ist und irgendwie das meiste was hier so wächst Essbar ist.

Letzte Woche sind wir doch auch zum ersten mal bei einer Observatoriumstour gewesen und es ist wirklich beeindruckend was man durch diese Monsterteleskope alles sehen kann. Ich kenn mich ja jetzt mit dem Sternenhimmel nicht so aus aber Interessant ist es allemal.
Gestern hatten wir unser erstes richtiges Erdbeben. Zwar hatten wir vorher schon immer mal kleine Erdbeben aber dieses war dann doch schon etwas anderes. Bei einer Stärke von 6,7 wackelt die Erde schon etwas ungewohnt. Zum Glück waren wir nicht allein und so war es eher aufregend als angsteinflößend. Wir haben draußen abgewartet bis alles vorbei war und anschließend ansatzweise begutachtet was alles passiert ist. Das hat sich durch den Stromausfall zwar etwas schwierig gestaltet doch das der Parkplatz ein wenig deformiert war und es ein „kleines“ Wasserleck gab wo Literweise Wasser rausflossen haben wir trotzdem gesehen.

Bei uns in der Wohnung unten war nur alles etwas verrutscht und ein paar Sachen aus den Schränken gefallen.

Heute Morgen haben wir dann festgestellt das es auf der Hacienda wieder mal kein Wasser gab (das Problem hat sich zum Glück jedoch im laufe des Tages geklärt) und das die Wände einige Risse bekommen haben.

Schon spannend so etwas mitzubekommen aber ich bin wirklich froh das niemandem etwas passiert ist und muss das jetzt nicht unbedingt jeden Tag erleben. Zudem es seit gestern Abend immer mal wieder etwas rumpelt. Die ganze Nacht war dadurch etwas unruhig weil man bei jedem neuen Erdbeben sofort wieder wach geworden ist und in Alarmbereitschaft war ob es so heftig ist das man raus muss oder ob man einfach so abwarten kann.

Da es hier wie immer etwas Chaotisch zugeht und irgendwie in letzter Minute alle Praktikanten abspringen habe ich beschlossen noch etwas länger hier zu bleiben. Wie lange genau weiß ich allerdings selbst noch nicht so genau.
Wenn ich von diesem Abenteuertrip in den Anden Chiles zurück bin melde ich mich wieder.
Bis dahin liebe Grüsse und ein bisschen Sonne aus Chile.
Luisa

Simba


4 Gedanken zu “Austritte und Erdbeben

  1. Gerade hatte ich eine Buchung von einem Herrn GUSTAV – ÖKONOM – DECKE – musste schmunzeln und an dich denken und zack – bekomme ich eine Mail zu einem neuen Beitrag von dir 🙂 witzig!
    Genieße die Zeit und pass auf dich auf! Du fehlst!

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