Und wieder einmal: raus aus der „Comfort Zone“

Hallo ihr Lieben,

Mittlerweile bin ich schon nicht mehr auf der Hacienda.

Die letzte Woche auf der Hacienda war zwar wie immer Arbeitsreich aber schön. Elli und ich waren noch ein paar mal beim Observatorium und ich habe mal wieder meiner Begeisterung für Fotografie freien Lauf gelassen. Einen Abend haben wir Schlafsack, Musik und ein Feierabend Bierchen mitgenommen und oben unter dem wahnsinns Sternenhimmel von Chile in freier Natur übernachtet. Das wird mir fehlen sobald ich wieder länger in der Zivilisation bin.

Milchstraße am Observatorium der Hacienda Los Andes, Chile

Nachtlager unter freiem Himmel

Natürlich hab ich zwei Tage vor Abreise noch einen abnormal großen „Mücken“stich gehabt der einfach nicht kleiner werden wollte. Als die Größe eines Tellers erreicht war bin ich dann doch mal zum Arzt. Da gab es dann erstmal eine Infusion.. Aber es hat geholfen und das ist ja die Hauptsache.

Die Hacienda und die Leute hier werden mir auch fehlen. Außerdem werde ich vermutlich so schnell nicht wieder das Gefühl haben ich wäre gut in technischen Dingen. Für gewöhnlich bin ich ja was Technik angeht nicht so der hellste Stern am Himmel aber es gibt einfach immer Leute die noch weniger Peil haben und unglaublicher Weise musste ich immer alle technischen Probleme lösen. Irgendwo aber auch schön wenn das wieder andere übernehmen 😂.

Ihr fehlt mir jetzt schon sehr💖

Wieder einmal hieß es also „raus aus der Comfort Zone“. Im Januar wäre ich noch nicht bereit gewesen aber jetzt war der Zeitpunkt okay. Ich möchte ja auch bei einigermaßen gutem Wetter noch ein bisschen was von dem Land erkunden.

Jetzt werde ich in den Süden reisen bevor ich mich auf den weg gen Norden mache. Wie dann der Plan aussieht weiß ich noch nicht genau, das wird sich spontan entscheiden.

Der Abschied ist mir schwerer gefallen als jemals zuvor. Aber auf der Hacienda war ja auch nicht viel Ablenkung sondern nur die Leute mit denen ich gewohnt und gearbeitet hab. Da baut man natürlich auch eine andere Verbindung auf.

Die Fahrt nach Santiago hat problemlos geklappt und auch in Santiago war alles kein Problem. Alle Leute waren super hilfsbereit als sie mich mit meinem ganzen Gepäck gesehen habe.

Santiago selbst war mir etwas zu viel nach der ganzen Ruhe auf der Hacienda. Gestern war ich in Valparaiso. Am Anfang hab ich mich gefragt was denn bloß alle an dieser Stadt finden aber hinterher habe ich das dann auch erkannt. Wirklich toll, so schön bunt 😍.

Heute bin ich schon auf dem Weg nach Pucon. Ich habe ja nicht allzu viel Zeit und da Santiago mich jetzt nicht umgehauen hat habe ich gedacht ist das beste wenn ich weiter fahre etwas mehr in die Natur.

Der Bus hatte leider anderthalb Stunden Verspätung.. es war sehr voll und nach einiger Zeit wird das Gepäck Verdammt schwer. Aber ich habe mich die ganze Zeit nett mit einem unterhalten und habe wieder mal gesagt bekommen wie gut mein spanisch ist. Auch wenn mir klar ist das die Leute vermutlich einfach nur nett sind ist es trotzdem ein schönes Gefühl.

Für die lange Fahrt habe ich mir mal einen Luxussitz gegönnt. Richtig herrlich. Keinen Sitznachbarn und einigermaßen beinfreiheit.

Mal sehen was der Süden von Chile jetzt so bringt.

Langsam gewöhne ich mich wieder ans reisen und alleine sein. Das bedeutet leider für euch auch wieder dass es wenn es Fotos von mir gibt vermutlich Selfies sind. Meine Fähigkeiten was Selfies machen angeht hat sich irgendwie gar nicht verbessert. Ich gucke leider immer ein bisschen Psycho.

Pucon war süß. Sehr touristisch aber ich hatte unheimlich Glück mit dem Wetter und am morgen einen herrlichen Blick auf den Vulkan. Nach einem entspannten Frühstück habe ich mir ein bisschen den Ort angesehen und am Nachmittag eine Kajaktour auf dem See gemacht.

Blick auf den Vulkan in Pucon

Sonnenuntergang in Pucon

Auf dem Weg nach Puerto Montt habe ich einen kleinen Abstecher nach Bariloche in Argentinien gemacht. NATÜRLICH habe ich vor der 9,5 Stunden Busfahrt meine NEUEN und wirklich guten Kopfhörer im Hostel vergessen (wieso? Ich vergesse normal nie was…). Ich Glückspilz hatte dann auch nur kleine Kinder und hustende (fast sterbende) alte Damen mit im Bus und war unendlich genervt als ich endlich ankam. Erster Gang nach dem einchecken im Hostel (gehört sicherlich mit zu den schlechtesten in denen ich je war) bin ich erstmal auf die Suche nach neuen Kopfhörern gegangen.

Selbstverständlich hat es auch die ganze Zeit in strömen geregnet. Aber regen bin ich ja nun mal gar nicht mehr gewohnt jetzt, weshalb das nicht ganz so schrecklich war wie es klingt.

Bariloche ist bekannt für seine Schokoladen und den schweizer Einfluss.

Die Straßen rochen herrlich süß nach Schokolade und Süßigkeiten. Bei dem Wetter genau das richtige.

Am nächsten Tag hatte ich etwas mehr Glück und um die Mittagszeit ist es etwas aufgeklart und ich konnte die Sonne genießen.

Bariloche bei Regen

Bariloche bei Sonne

Der Grenzübergang von Argentinien nach Chile war etwas „intensiver“. Es wurden alle Taschen ausgeräumt und auch das Handgepäck musste abgegeben werden und es kamen nacheinander zwei Hunde die Schnüffeln mussten ob irgendwas unrechtmäßiges ins Land geschmuggelt wurde. Der erste war glaube ich ein Drogenhund und hat nichts gefunden, der zweite war denke ich auf Obst spezialisiert. Der hat jedenfalls in ein paar Taschen was gefunden.

Gepäckkontrolle an der Grenze zu Chile

Nachdem geklärt war was in den Taschen war konnte es weiter gehen.

In Puerto Montt angekommen war der Weg zum Hostel eigentlich nicht weit. 1,1 km kann ich locker laufen.. dachte ich. Leider hatte ich nicht bedacht das es bei den 1,1 km auch gefühlte 1 km bergauf geht was dann leider der Fall war. So kam ich etwas abgekämpft mit meinem schweren Gepäck am Hostel an und wollte erstmal eine Dusche nehmen. Die Dusche war dann auch sehr erfrischend denn das Wasser war für ca. 30 Sek. warm. Aber der Blick aus meinem Bett lohnt sich definitiv.

Blick aus dem Hostel (Austral View) Zimmer und Puerto Montt

Dadurch das wir so weit oben sind haben wir einen fantastischen Blick auf die Stadt und aufs Wasser.

Einer meiner Zimmergenossen war auch gerade erst angekommen und ebenso auf der Suche nach einer Essensmöglichkeit und so sind wir ins 50 m entfernte (wir waren beide der Meinung das ist das äußerste was wir noch laufen wollten :D) chilenische Restaurant gegangen. Mit traumhaften Blick auf den Sonnenuntergang haben wir unser leicht Fancy essen genossen.

Am nächsten Tag sind wir in die Stadt gelaufen und ich habe meinen Mietwagen für die nächsten drei Tage abgeholt. Eigentlich wollten wir ein bisschen am Vulkan Osorno wandern gehen. Leider war es dort oben so dermaßen windig das ich (und das soll bei meiner Statur schon was heißen) fast weggeflogen bin und wir haben uns entschieden umzudrehen.

Definitv zu windig hier – Vulkan Osorno

Von dort sind wir dann zu einer Lagune gefahren die schön sein soll, aber ich glaube was sowas angeht hat Kanadas Natur mich etwas verdorben und ich finde das nicht mehr ganz so Atemberaubend wie eventuell manch andere.

Von dort ging es weiter zu einem sehr versteckten Ort wo man in Natürlich warmen Schlammbädern baden konnte. Da war ich natürlich nicht vorbereitet und hatte weder Bikini noch Handtuch dabei. Also habe ich den Schlammpart John überlassen und mich ein bisschen gesonnt stattdessen.

Schlammbaden

Zurück am Auto gab es eine alte Dame die Empanadas verkauft und da wir beide Hunger hatten und die auch ganz gut aussahen haben wir uns daran versucht. Versucht nur deshalb weil ich nach ungefähr zwei bissen einen sehr dicken Haarbüschel in meiner Empanada eingebacken gefunden habe und mein Appetit sich daraufhin ziemlich zügig verabschiedete.

Da wir noch ausreichend Zeit hatten wollten wir noch zu einem anderen See. Leider war die Straße dahin nur mit einem 4×4 Auto befahrbar oder zumindest nicht mit der Blechkutsche die ich gemietet habe. Ich weiß nicht ob ich mittlerweile verwöhnt bin aber bei manchen Bergen (nicht außergewöhnlich steil) hat die Karre es selbst im ersten Gang fast nicht gepackt.

Jedenfalls haben wir ungefähr auf halber Strecke umgedreht weil ich Angst hatte es zerlegt dieses kleine Auto bei der Strecke.

Vulkan Osorno bei herrlichstem Wetter

Da ich John die ganze Zeit von Apfelstrudel (hier gibt es überall Strudel aber gerechterweise habe ich bis heute keinen probiert) vorgeschwärmt habe, haben wir dann beschlossen in die „deutsche“ Stadt Frutillar zu fahren. Dort angekommen haben wir uns das Theater angeschaut und bei einem wieder mal vorzüglichen (nicht Backpackerstyle) Abendessen den Sonnenuntergang am Wasser mit dem Vulkan Osorno im Hintergrund bestaunt.

Gestern war ich auf Chiloe. Eine sehr grüne schöne Insel die für einen Tag doch etwas weit von Puerto Montt ist. Ich habe definitiv zu viel im Auto gesessen aber es war trotzdem ein schöner Ausflug. Eine kleine Bootstour zu den Pinguinen hat den Tag etwas aufgelockert.

Pinguine auf Chiloe

Castro, Chiloe

Bei einem wieder mal nicht Backpackerstyle gutem Abendessen habe ich den Blick auf den See genossen und es mir gut gehen lassen.

Heute habe ich meinen Flug nach Calama im Norden Chiles. Gerade sitze ich in einem Kaffe und genieße heiße Schokolade und Kuchen bevor ich den „deutschen“ Süden verlasse und mich wieder ins Backpackerleben begebe.

Liebe Grüße aus dem heute leider bewölkten Puerto Varas,

Luisa

So süß, ich konnte mich gar nicht losreißen 😍😍😍💖

2 Gedanken zu “Und wieder einmal: raus aus der „Comfort Zone“

    1. Ja, eigentlich wollte ich auch schon viel früher was geschrieben haben. Aber ich war wirklich viel unterwegs und hatte wenig Zeit und ja habe es mal wieder etwas schleifen lassen. Ab jetzt versuche ich das wieder Regelmäßiger. Der Süden hat mir auf jeden Fall super super gut gefallen und ich denke ich muss nochmal zurück kommen und noch ein bisschen hier rumreisen.
      Mal sehen was der Norden und die Wüste jetzt so bringt.. auf jeden Fall erstmal wieder einen tollen Sternenhimmel😍

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