Roadtrip #3 Part I

1. Tag, Montag 16.07.2018 – Vancouver

Den morgen hab ich noch ein wenig auf der Ranch geholfen bevor ich Franzi am Nachmittag vom Flughafen in Vancouver abgeholt habe. Bevor wir uns auf den Weg in die Stadt gemacht haben, haben wir im B&B eingecheckt. Süßes kleines Ding nah an der Stadt!

Bed and Breakfast in Vancouver

Bei schönstem Wetter sind wir ein wenig durch Vancouver geschlendert, haben zu Abend gegessen und haben ein wenig den Sonnenuntergang am Hafen angeschaut.

Vancouver in der Abenddämmerung

2. Tag, Dienstag 17.07.2018 – Vancouver – Squamisch – Whistler

Die Nacht war recht kurz. Um 2 Uhr irgendwann ist Franzi aufgestanden und ich bin wach geworden und konnte dann irgendwie nicht so gut wieder einschlafen. Um 6 Uhr morgens waren wir dann auch wieder wach und haben rumgelgen bis es um 8 Uhr Frühstück gab. Es gab eine große Auswahl, Cornflakes, Yoghurt, Obst, Brot, French Toast, Pancackes… Sehr lecker!

Mit uns am Tisch saßen noch zwei andere Pärchen, die einen aus Köln und die anderen aus Linz, Österreich. Wir haben uns beim Frühstück wirklich jede Menge Zeit gelassen und sind dann ganz entspannt losgefahren nach Squamisch.

In Squamisch sind wir dann mit der Sea to Sky Gondola auf den Berg gefahren und dort ein bisschen Spazieren gegangen. Wirklich tolle Aussicht von da oben!

In der Gondola

Bevor es weiter nach Whistler ging haben wir noch schnell ein bisschen was eingekauft.

Der Campingplatz in Whistler den Franzi rausgesucht hatte, war schon voll. Also sind wir wieder 15 km zurück gefahren und haben dort noch ein kuscheliges Plätzchen gefunden.

Abends sind wir nochmal nach Whistler reingefahren und haben mit zwei ehemaligen Arbeitskollegen von mir zu Abend gegessen. Die beiden sind auch für ein bzw. zwei Jahre in Kanada und waren auch gerade beide in Whistler und so gab es eine kleine Reunion.

Sara, Lena und ich

Nach einem witzigen Abend sind wir dann aber auch totmüde ins Bett gefallen.

3. Tag, Mittwoch 18.07.2018 – Whistler – Bowron Lake

Der Tag beginnt schon um kurz nach 5 Uhr… noch nicht so ganz meine Zeit. Somit hat es auch bis kurz vor 7 Uhr gedauert bis ich mich aus dem Bett geschält habe. Ich hab ganz gut geschlafen, allerdings bin ich jetzt schon so von Mückenstichen übersäht das es mir ein wenig vor dem Rest des Trips graut.

Nach einem kurzen Stopp in Whistler City (ein wirklich süßes Örtchen!) Haben wir uns auf den Weg gen Norden gemacht.

Die Landschaft hat wirklich oft gewechselt und bei herrlichstem Wetter (zum Glück funktioniert die Klimaanlage im Auto) sind wir bis in den Abend zum Bowron Lake gefahren.

Dort haben uns dann ein wunderschöner Campspott und 100 Millionen Mücken in Empfang genommen.

Nachdem wir uns von Kopf bis Fuß DICK mit Anti Brum einparfümiert haben, hat Franzi uns ein leckeres Gemüse-Reis-Gericht gezaubert während ich mich nur über die Mücken beschwert habe.

Lebensretter

Abendessen mit Aussicht 😊

Da wir noch etwas Schlaf aufzuholen hatten sind wir direkt nach dem Essen ins Bett und haben die Aussicht und den Sonnenuntergang genossen.

Blick aus dem „Bett“ im Auto.

4. Tag, Donnerstag, 19.07.2018 – Bowron Lake – Darson Creek

Wegen der Mücken war ich so tief in meinen Schlafsack gekrochen wie es eben möglich war. Dementsprechend warm war es natürlich auch. Die Nacht war dementsprechend nicht ganz so ruhig.

Sonnenaufgang 😍

Frühstück haben wir dann ganz in Ruhe mit Blick auf den See genossen. Schon den ganzen Morgen hat es ein bisschen geregnet. Trotz allem war es noch sehr gemütlich. Nach dem Frühstück bin ich dann losgegangen um uns zu Registrieren (gestern Abend war das Büro schon geschlossen). Stutzig geworden bin ich als er meinen Namen sehr deutsch und direkt richtig ausgesprochen hat. Als ich dann angegeben habe das ich aus Sprockhövel komme hat er sein deutsch ausgepackt und erzählt das er aus Wuppertal ist und seine Frau aus Schwelm. Franzi kam dann auch dazu und wir haben uns gut 2,5 Stunden mit Lothar unterhalten. Super Typ der vor vielen Jahren nach Kanada ausgewandert ist aber sein Wuppertaler Slang nicht verlernt hat.

Dank Lothar haben wir ein bisschen mehr Infomaterial und einige persönliche Tips.

Und weil es den ganzen Morgen alle 5 Minuten Regenschauer gegeben hat, hat Lothar uns sehr uneigennützig geraten heute schon weiter zu fahren. An den Rat haben wir uns gehalten besonders da wir noch ein ganzes Stück Strecke vor uns haben.

Reiseplanung mit Lothar

Laut Lothar sollte es sich um eine 4 Stunden Tour handeln. Seit ca. 12 Uhr sind wir unterwegs und jetzt ist es kurz vor 22 Uhr und wir haben nicht ganz das geplante Ziel erreicht. Es hat den ganzen Tag in strömen geregnet und war recht anstrengend zu fahren. Allerdings haben wir heute schon unseren ersten Schwarzbären während des Trips gesehen.

Da es den ganzen Tag und auch den Abend in strömen geregnet hat, haben wir das Abendessen (zum Glück hatten wir Reste von gestern) auf den Vorsersitzen zu uns genommen.

Der kleine Peter zwischen all den großen 🙈

5. Tag, Freitag, 20.07.2018 – Dawson Creek – Muncho Lake

Es hat die ganze Nacht in einer Tour sehr heftig geregnet. Eigentlich wollten wir heute morgen schnell duschen gehen und dann los. Allerdings hatten wir nicht damit gerechnet das es sich bei den duschen um Coin-Duschen handelt. Man brauchte 1 Dollar Münzen. Was hatten wir natürlich nicht? 1 Dollar Münzen! Also fiel die Dusche aus und wir sind nach einer Katzenwäsche direkt los.

Selbstverständlich hat es immernoch ziemlich geregnet. Nach einem kurzen Stopp am Mile 0 Schild haben wir uns auf den Alaska Highway gemacht.

Ein kleines bisschen Regen..

Auch während der Fahrt hat der Regen über Stunden nicht aufgehört. Entgegenkommende Fahrzeuge haben immer eine schöne Fontäne Wasser auf das Auto gespritzt. Leider war bei einem Lkw nicht nur Wasser sondern auch ein „kleines Steinchen“ mit von der Partie. Ich habe nur gesehen wie etwas sehr genau auf Augenhöhe auf mich zufliegt. Ausweichen wäre nicht möglich gewesen.. und Rumms hatte ich einen kleinen dezenten Steinschlag genau in meinem Sichtfeld. Mir ist so dermaßen das Herz stehen geblieben.

Auch nach einer Stunde bin ich noch nicht über diesen Steinschlag hinweggewesen. Da wird wohl eine neue Scheibe her müssen bei nächster Gelegenheit…

Damit aber noch nicht genug ist mir heute Abend auch noch das Abschließknöpfchen von der Schiebetür kaputt gegangen. Natürlich hat diese Tür kein Schloss außen und lässt sich nicht wirklich anders öffnen. Eigentlich wollte ich früh ins Bett, habe mich dann aber erstmal dran gemacht und die Innenverkleidung auseinander genommen um die Tür benutzen zu können…

Ansonsten haben wir heute auf der Strecke als der Regen etwas nachgelassen hatte wie immer herrlichste Natur gesehen. Die Tierwelt hat sich heute auch Zahlreich gezeigt, einen Bieber am Straßenrand, einen großen Schwarzbären (nur im Rückspiegel) und Bergziegen haben wir gesichtet.

Wir übernachten am Muncho Lake (Empfehlung von Lothar und wir sollten seinen Freund Urs grüßen). Urs ist Schweizer und auch wenn er schon seit 39 Jahren in Kanada ist hört man schon beim ersten Wort seinen Schweizer Akzent. Im Gegensatz zu Lothar ist Urs jetzt nicht unbedingt eine Frohnatur aber gut.

Der Muncho Lake ist allerdings eine wirklich gute Empfehlung. Jeden Tag stellen wir aufs neue fest wie unglaublich schön es hier ist. Auch nach 5 Tagen durch 99% Landschaft gefällt es uns noch immer ausgesprochen gut.

6. Tag, Samstag, 21.07.2018 – Muncho Lake – Teslin Lake

Heute morgen sind wir so um 8 Uhr aufgestanden und haben gemütlich am See gefrühstückt und dabei eine Entenfamilie beobachtet. Von dort haben wir uns auf den Weg weiter Richtung Norden gemacht.

Bevor wir die Grenze zum Yukon überschritten haben, haben wir noch einen kurzen Stopp bei den Hot springs gemacht. Wirklich super schön angelegt. Etwas blöd war, das es keine duschen gab womit ich fest gerechnet habe. Denn die Hot springs sind ja gewöhnlich recht Schwefel lastig. So natürlich auch hier, erstaunlicherweise haben wir aber gar nicht so schlimm gerochen danach. Mein Ring hat sich allerdings mal wieder komplett verfärbt.

Hot springs
Was Schwefelwasser so alles kann…
So weiß bin ich normalerweise..

Der Yukon hat uns heute sehr tierreich und sonnig in Empfang genommen. Wir haben unterwegs Schwarzbären, Bergziegen und Bisons gesehen. Auch die Natur ist immernoch unfassbar schön.

In Watson Lake haben wir nochmal gestoppt und uns den berühmten Schilderwald angeschaut. Sprockhövel haben wir leider nicht gefunden :(.

Ansonsten hatte Watson Lake aber auch nichts zu bieten und weil wir wirklich gut in der Zeit waren sind wir bis Teslin Lake weitergefahren.

Dort haben wir wirklich günstig einen guten Campspott gefunden wo wir direkt am See stehen (wieder mal das reinste Mückenparadies…). Als wir uns unsere Umgebung mal genauer angesehen haben und zum See runtergelaufen sind, haben wir doch tatsächlich sehr nah ein Stinktier gesehen.

Während des Abendessens (Nudeln mit Cocktailtomaten, Basilikum, Avocado und Olivenöl.. soo lecker!) hat mich doch tatsächlich eine Mücke im GESICHT gestochen! So eine Dreistigkeit muss man erstmal besitzen!

Die duschen sind sauber, im Preis inbegriffen, warm, ohne zeitbeschränkung und tun nach 3 Tagen wirklich wirklich gut!

7. Tag, Sonntag, 22.07.2018 – Teslin Lake – Skagway

Die Nacht war alles andere als angenehm. Abends hat Franzi sich die Hand verletzt (So dass ich sogar mein erste Hilfe set rausholen und einen Druckverband anlegen musste) als sie eine Mücke Totschlagen wollte.

Ich war so in meinen Schlafsack eingemummelt das ich fast einen Hitzetot gestorben bin. Weil ich aber die ganze Zeit Mücken gehört habe hat außer meinem Gesicht nichts rausgeguckt. Nach ein paar wenigen Stunden Schlaf bin ich morgens aufgewacht und fand das sich mein Gesicht komisch anfühlte. Nach einem kurzen Blick auf mein Handy hab ich mich kurz vor mir selbst erschrocken.

Mehrere Mückenstiche im Gesicht haben eine kleine Formveränderung vorgenommen. Meine Lippen sahen aus als hätte ich eine dreifache Dosis Botox bekommen, meine Wange war ebenfalls angeschwollen.

Nicht schön, aber selten..

Da hört der Spaß aber wirklich auf!

Zum Glück hat Franzi eine Cortisonbasierende Mückencreme mit. Cetirizin hab ich auch direkt mal genommen, vielleicht hilft das ja beim abschwillen. Nach einem schnellen Frühstück (meine Lippe war eh so geschwollen das der Löffel nicht richtig da rein gepasst hat…) haben wir uns sehr schnell von diesem Mücken Albtraum verabschiedet.

Wir waren beide ziemlich müde und irgendwie war unsere Laune etwas gedrosselt.

Mein geschwollenes Gesicht hab ich gefühlt alle 20 Minuten eingeschmiert aber bis zum Abend ist es nur sehr langsam besser geworden.

Gegen Mittag sind wir in Skagway, Alaska angekommen. Die Grenze war absolut überhaupt kein Problem, ganz anders als beim letzten mal.

Das Hotel ist süß und wir haben erstmal einen Mittagsschlaf gemacht.

Den nachmittag sind wir ganz entspannt durch das sehr touristische Örtchen gelaufen, haben zu Abend gegessen und es uns gut gehen lassen nach den Blessuren von gestern.

Mit heißer Schokolade, Creme Brulée und Chocolat Cheescake haben wir es uns gut gehen lassen

Ab morgen geht es auf „den schönsten Umweg der Welt“.

Liebe Grüße aus dem hohen Norden!


2 Gedanken zu “Roadtrip #3 Part I

    1. Ja das mit der neuen Scheibe ist hier in der Wildnis nicht ganz so einfach. Aber sobald es eine Möglichkeit gibt werde ich das wohl mal in Angriff nehmen müssen 🤔.
      Witzig. Ich habe vorher noch nie von Witzenhausen gehört 😂

      Gefällt 1 Person

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