Roadtrip #3, Part III

14. Tag, Sonntag, 29.07.2018 – Whitehorse – Tombstone Mountain Campground

Heute morgen haben wir nach dem Frühstück unsere Sachen zusammengesucht, geputzt und schweren Herzens aus dem Airbnb ausgecheckt.

Nach einem kurzen Einkauf haben wir uns auf den Weg Richtung Dawson City gemacht.

Die Straße war leider nicht mehr so schön wie die letzten 2.000 km. Es wurde ziemlich uneben sodass man andauernd auf ca. 50 km/h abbremsen musste wenn man nicht abheben wollte.

Kurz vor Dawson haben wir dann eine kleine Abzweigung genommen und (zum Glück) nochmal getankt. Die Tankstelle war etwas seltsam und verlassen. Es gab 2 Zapfsäulen und ein kleines Häuschen wo man bezahlt. Mit Kreditkarte. Da stand dann auch der Preis pro Liter. An der Zapfsäule wurden lediglich die Liter angezeigt. Wie viel man letztendlich gezahlt hat musste man sich also selber ausrechnen. Eine Quittung gab es auch nicht. Da sollte ich meine Abrechnung wohl mal überprüfen wenn ich das nächste mal Internet habe.

Außer uns ist niemand da…

Die letzten ~75 km ging es dann über eine Schotterpiste bis zu einem Campground im Tombstone Park. Es ist wirklich schön hier.

Mit Peter unterwegs auf dem Dempster Highway

Der Dempster Highway (die Schotterpiste) ist 735 km lang und führt über den Polarkreis bis zum Endpunkt Inuvik. Auf der Strecke gibt es ein einziges Hotel und ein paar wenige Wildniscampingplätze. Auf einem davon schlafen wir heute Nacht.

Erinnert mich ein bisschen an Island
Kleiner Abendspaziergang durch den Wald

Mücken sind hier mal wieder überaus reichlich und die Toiletten sind Plumsklos. Also geht es wohl in den Busch.

15. Tag, Montag, 30.07.2018 – Tombstone Mountain – Tok

Heute Nacht hab ich wirklich gut geschlafen. Und das obwohl ich eigentlich nach Nordlichtern Ausschau halten wollte. Allerdings muss man hier ja immer so lange warten bis es dunkel wird. Darüber hinaus bin ich dann wohl schon eingeschlafen. Keine Nordlichter gesehen also. Nach dem Frühstück haben wir uns dann wieder auf den Weg gemacht. Nach den 75 km Schotterpiste war die Heckscheibe dann auch so dreckig, dass ich gar nichts mehr sehen konnte. Die Straße bis nach Dawson City war dann okay, das waren aber auch nur ~40 km. Dawson an sich ist jetzt eher okay. Die Häuser sind wie aus Western Filmen. Es gibt eine Fassade die nach etwas aussieht und dahinter steht ne Wellblechhütte. Aber gut. Haben wir mal gesehen, reicht dann auch.

Dawson City

Mit der Fähre ging es dann über den Yukon auf die andere Seite wo die Straße weiter führte.

Auf der Fähre über den Yukon

Dort begann der „Top of the world Highway“. Das hat man aber auch sofort gemerkt. Die Strecke ging entlang einem Bergkamm und man hatte Wahnsinnig tolle Ausblicke über schier unendlichen Wald. Über hunderte von Kilometern sind wir tatsächlich durch den Wald gefahren. Klingt langweilig, war aber traumhaft schön.

Top of the world Highway

Die Straße an sich war jetzt allerdings weit entfernt von schön. Es handelte sich bei dem Highway ebenfalls um eine Schotterpiste, damit aber noch nicht genug war die so krass mit Bodenwellen versehen das ich alle 5 Meter auf 40 km/h abbremsen musste. Das war gar nicht schön und wirklich anstrengend zu fahren. Mit unserer eh schon angeschlagenen Scheibe hatte ich zwischendurch echt Sorgen ob wir jemals irgendwo ankommen. Aber Peter (unser Auto) hat alles ganz Tapfer gemeistert. Danke dafür, Peter!

Die Grenze (wir sind jetzt wieder in Alaska) war gar kein Problem und weil ich keine US Dollar in Cash hatte, habe ich meinen Stempel umsonst bekommen 🙂 ich alter Glückspilz.

In Chicken haben wir dann kurz gestoppt um eine Kaffee/Pinkelpause zu machen. Ab dort war die Straße dann etwas besser, nur noch ab und zu Schotterpiste. Gott sei Dank, wir hatten nämlich wirklich langsam die Nase voll!

Unser Ziel Tok haben wir dann am frühen Abend erreicht und weil es leider keine Huskyshow gab sind wir direkt auf den Campingplatt gefahren. Hier gibt es saubere Duschen (die ich definitiv genießen werde) und WiFi. Herrlich!

16. Tag, Dienstag, 31.07.2018 – Tok – Fairbanks

Geschlafen habe ich nicht wirklich die letzte Nacht. Und trotzdem keine Nordlichter gesehen.

Wir haben den Tag sehr gemütlich beginnen lassen und haben uns nach dem Frühstück ein wenig mit unserem neuen Nachbarn unterhalten. Auch deutscher war er ja ganz nett aber als er sich zum Frühstück 2 GROßE Knoblauchzehen reingepfiffen hat ist mir wirklich hören und sehen vergangen. Gut, ich bin jetzt kein Fan von Knoblauch generell aber das geht jawohl echt zu weit. Zumal er sich zu uns an den Tisch gesetzt hat. Ihr könnt euch vielleicht ansatzweise vorstellen wie der gute geduftet hat und wir haben draußen unter freiem Himmel gesessen… Erstaunlich genug hatte ich trotz allem neue Mückenstiche. Das konnte er dann gar nicht begreifen. Ne also Mücken hätte er aber keine erlebt. Bei dem Knoblauchverzehr ist das auch keine Überraschung.

Als es uns dann zu viel wurde haben wir uns auf den Weg nach Fairbanks gemacht. Wie immer hat uns schöne Natur begleitet und wir waren schon am späten Mittag da. Nachdem wir uns einen Campingplatz gesucht hatten wollten wir noch in die Stadt, schön lunchen gehen und ein bisschen Bummeln.

Da es sich bei Fairbanks um die zweitgrößte Stadt Alaskas handelt hielten wir das jetzt nicht für komplett unmöglich. Laut Reiseführer handelt es sich bei Fairbanks um eine „boomende mini-Metropole“.

Tja, so kann man sich täuschen. Die Stadt war … unbeschreiblich traurig. Bei sehr viele Läden waren die Fenster mit holzplatten vernagelt und die wenigen geöffneten Geschäfte waren von einladend meilenweit entfert. Geschäfte zum Bummeln gab es nicht eins und wir waren so unglaublich fassungslos das wir uns bis zum Abend nicht darüber einkriegen konnten wie enttäuscht wir von Fairbanks sind. Die Leute die schon mal hier waren und denen es gefallen hat… unverständlich, aber vielleicht haben wir auch nur einfach nicht die richtigen Ecken gesehen? Ich wage das zwar zu bezweifeln aber man weiß es ja nie.

Downtown Fairbanks

Mal sehen was wir mit dem morgigen Tag so anfangen.

17. Tag, Mittwoch, 01.08.2018 – Fairbanks

Das mit dem Duschen haben wir nach betreten der Waschräume auf Eis gelegt. Für den Preis kann man wirklich etwas mehr erwarten! Also haben wir nur gefrühstückt und uns dann auf den Weg nach „Downtown“ Fairbanks gemacht. Im Visitor Center haben wir uns ein wenig informiert und einiges über die Nordlichter erfahren. Ich zum Beispiel wusste nicht das man die in ganz besonderen Ausnahmen auch in Neuseeland sehen kann.

Wie auch immer wollten wir dann ein bisschen wandern gehen. Nachdem wir aber festgestellt haben das der Wandereinstieg über 1 Stunde Fahrt mit dem Auto ist und es begonnen hat zu regnen haben wir den Plan wieder verworfen.

Also haben wir uns dann gedacht schauen wir uns die Uni an. Sich dort zurechtzufinden war in unserem Gemütszustand dann nicht mehr wirklich möglich und wir sind einfach zur nächsten Unterkunft gefahren. Das Bauhaus an sich ist wirklich süß. Der Rest drum herum eher alternativ. Da uns aber mehr der Sinn nach einer vernünftigen Dusche stand haben wir wohl nicht zum richtigen Zeitpunkt hier eingecheckt.

Als Abenteuer wirklich mal ganz schön aber wir freuen uns schon sehr auf unsere Unterkunft im Denali.

Fairbanks war wirklich ein Ort an den ich nicht unbedingt nochmal zurück möchte.

18. Tag, Donnerstag, 02.08.2018 – Fairbanks – Denali Nationalpark

Sobald der Wecker klingelte sind wir aufgestanden haben uns angezogen, unsere Sachen gepackt und uns auf schnellstem Weg von dieser Stadt entfernt.

Nach diesem Fairbanks Desaster (zudem regnet es seit gestern auch noch immer mal wieder) hat uns der Denali Park sehr gut getan.

Schon auf dem Weg hatten wir immer mal wieder tolle Blicke durch die Wolkendecke auf die Berge. Da wir uns um ca. 100 Meilen Verfahren haben konnten wir die Natur und die Blicke umsomehr genießen.

Nach einem leckeren Mittagessen (endlich mal wieder was vernünftiges nach diesem Fast Food Scheiß in Fairbanks) haben wir an einer geführten Tour durch den Denali Teil genommen. Unser Fahrer Dallin war ein lustiges Kerlchen. Sein Konzept besteht aus 5 Monaten arbeiten und 7 Monaten reisen. War mir direkt sympatisch der gute.

Neben der tollen Natur hat uns auch die Tierwelt nicht zu kurz kommen lassen.

Endlich habe ich meinen schon so lang ersehnten Elch gesehen. Sogar mehrere um genau zu sein, männlich und weiblich und Mutter mit Kind. Zudem haben wir ein Bärenklauen Abdruck im Matsch gesehen, leider nicht den dazugehörigen Grizzly.

Papa Elch
Mama Elch

Außerdem hatten wir das Glück einen Cariboo Bullen von wirklich nah zu sehen. Toll!

Auf dem Rückweg zur Unterkunft haben wir dann noch einen Elch gesehen, der aus dem Gebüsch gesprungen kam und kurz neben uns her gerannt ist und mich zu Tode erschrocken hat.

Und noch viel verrückter haben wir einen Luchs gesehen der vor uns die Straße gekreuzt hat. Leider haben wir hiervon kein Foto machen können aber ich hab noch nie vorher einen wilden Luchs gesehen :).

So gegen 20.30 Uhr sind wir dann am Hotel angekommen und aufgrund der nicht zufriedenstellenden Waschgelegenheiten der letzten Tage haben wir uns wirklich auf ein schönes Hotelzimmer gefreut.

Zunächst war der Check in schon mehr als holprig und hat sicherlich eine halbe Stunde gedauert.

Da wir auch etwas Hunger hatten, wollten wir zuerst einmal was zu Abend essen. Das stellte sich dann aber als nicht wirklich möglich heraus. Für das etwas bessere (kein Pub) Restaurant waren wir Dank des ewigen Check ins zu spät dran und das Pubähnliche Etablissement war dreckig und die Essensauswahl beschränkte sich auf Burger & Co. da wir das aber schon zu Mittag hatten haben wir das Abendessen kurzer Hand ausfallen lassen.

Die Zimmer waren in einzelnen Häuschen. Als Idee ganz nett nur gab es im näheren Umkreis keine Möglichkeit das Auto zu parken. Da meine Geduld am Ende war bin ich dann einfach vor die Tür gefahren. Laut Aussage eines Caddyfahrers auch gegen die Richtung (ohne Beschilderung alletdings schwierig zu erkennen…).

Das Zimmer war dann okay, es roch nach dreckigem alten Teppich, WiFi gab es auch nicht und bei der Dusche konnte man annähernd von Strahl zu Strahl springen. Aber es gab zwei große Betten die sauber erschienen.

Das war wohl ein Satz mit X.

Hoffentlich kann das (da USA natürlich nicht Inklusive) Frühstück das ganze etwas rumreißen.

19. Tag, Freitag, 03.08.2018 – Denali Nationalpark – Anchorage

Geschlafen habe ich eher mittelmäßig und um 8 Uhr klingelte das Telefon – die Rezeption, sie wollten uns nur mitteilen dass das Deposit auf die Kreditkarte zurück gebucht wird. Abgesehen davon das uns das beim (wenn auch schwierigen) Check-in schon gesagt wurde gehe ich bei einem Deposit auch davon aus. Warum sie allerdings beschlossen hat uns das um 8 Uhr morgens am Telefon mitzuteilen blieb uns schleierhaft.

Wie auch immer… Das Frühstück hat es leider nicht rausgerissen. Blaubeerpfannekuchen und Blaubeer-French Toast haben wir probiert. Beides war hauptsächlich viel Teig. Das Kaffeeangebot beschränkte sich auf schwarzen Filterkaffe und der frisch gepresste Orangensaft wäre reines Konzentrat gewesen. Schön.

Das Wetter war aber mal wieder auf unserer Seite und wir konnten sogar die Spitze des Denali sehen.

Über Talkeetna sind wir dann nach Anchorage gefahren.

Der Campground ist zwar teuer aber dafür sind die Duschen und Toiletten wenigstens ordentlich.

Mittlerweile war es schon 18 Uhr und außer dem grandiosen Frühstück hatten wir noch nichts gegessen, also haben wir uns auf den Weg in die Stadt gemacht.

Dort haben wir dann sehr lecker übermäßig viel zu Abend gegessen und liegen jetzt mit viel zu vollem Bauch im Bett.

Unglaublich das Franzi morgen schon wieder nach Hause fliegt. Diese 3 Wochen sind einfach nur verflogen.

Allerdings war es ein wirklich traumhaft schöner Urlaub.

Liebe Grüße aus Anchorage (für bisherige Alaskaverhältnisse eine wirklich schöne Stadt),

Luisa


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