Samstag, 04.08.2018 – Anchorage – Tok (ca. 510 km.)
Heute morgen sind wir nochmal „schön“ duschen gegangen und haben ein letztes gemeinsames Frühstück eingenommen bevor wir uns nochmal auf in die Innenstadt gemacht haben.
Dort haben wir uns dann einige Stunden in der Mall aufgehalten und ein wenig geshoppt. Selbst ich habe was gekauft, das hat auch ewig gedauert bis ich mich entschieden hatte Geld für Klamotten Auszugeben.
Um die Mittagszeit habe ich Franzi dann am Flughafen abgesetzt. Und wieder einmal Abschied nehmen von einem kleinen bisschen Heimat. Schon als ich vom Flughafen weggefahren bin habe ich mich alleine gefühlt. Die nächsten ~ 3.500 km werden nicht mehr so lustig.
Jetzt will ich irgendwie nur noch zurück, also bin ich bis Tok durchgefahren. Hier bin ich um 21.30 Uhr angekommen.
Die Strecke heute war wieder einmal traumhaft schön. Auch wenn es während der Fahrt immer mal wieder geregnet hat. Auf dem Hinweg sind wir eine andere Strecke gefahren, sodass es heute wieder ein bisschen was neues war. Vorbei ging es nämlich an einem Gletscher, das hatten wir bisher so noch nicht.
Außerdem habe ich mehrere Elche mit Elchbabys gesehen. Aber da ich ja jetzt alleine bin und niemanden hat der mir die Kamera vorbereitet habe ich es nicht rechtzeitig geschafft, kann das also nicht Bildlich mit euch teilen.
Auch wenn es mir wieder mal nicht leicht fällt einfach so wieder alleine zu sein, weiß ich immernoch zu schätzen wo ich gerade bin und wie gut es mir geht!
Die letzten drei Wochen waren einfach unbeschreiblich schön und ich bin wirklich glücklich so tolle Freunde zu haben die mich besuchen kommen und sowas mit mit zusammen erleben 😊. Vielen Dank an meinen besten Reisekumpel Franzi ❤
Sonntag, 05.08.2018 – Tok – Teslin Lake (ca. 800 km.)
Irgendwann um 3 Uhr morgens bekam ich die Nachricht von Franzi das sie gut gelandet sei. Zu dem Zeitpunkt war ich noch nicht eingeschlafen. Ich habe es dann noch bis ca. 04.30 Uhr versucht mit dem schlafen, allerdings erfolglos.
Also hab ich mich angezogen und fertig gemacht, habe das Auto voll getankt und mich auf den Weg gemacht. Es war super nebelig, zwischendurch immer mal kurze klare stellen aber überwiegend nebelig. Nach ca. 2 Stunden Fahrt war ich kurz vor der kanadischen Grenze und ziemlich müde. Da ich ja mein Bett immer dabei habe, habe ich ein Stündchen geschlafen und bin dann weiter gefahren.


Kurz nach der Grenze hörte dann auch der Nebel auf und es klarte ein wenig auf. Ich habe immer Ausschau nach Fotomotiven und Tieren gehalten, jedoch nichts entdeckt.
In Haines Junction habe ich dann nochmal voll getankt und die eigentlich letzten anderthalb Stunden Fahrt nach Whitehorse auf mich genommen.
Dort bin ich dann allerdings schon mittags um 14.30 Uhr angekommen und hab dann überlegt was ich mache. Weiterfahren würde bedeuten in Teslin Lake zu schlafen und da war letztes mal das Mückendesaster und ich hatte nicht vor das nochmal zu erleben. In Whitehorse bleiben würde bedeuten den Rest des Tages nur rumzusitzen und morgen einen 9 Stunden Fahrtag zu haben.
Also hab ich mir nen Kaffee geholt und doch auch mal was gegessen und bin wieder losgefahren. Am frühen Abend bin ich dann in Teslin Lake angekommen und habe mich erstmal nach den Mücken erkundigt. Es sei viel besser als vor zwei Wochen. Okay, es ist auch Verdammt windig hier und das Wetter ist nicht mehr so gut wie noch auf dem Hinweg also kann ich das wohl wagen.
Weil es noch zu früh fürs Bett war (der Kaffee hat den Schlaf wett gemacht :D) habe ich dann ein bisschen das Auto aufgeräumt, alte Kassenzettel sortiert und alles ordentlich notiert.
Jetzt liege ich im Bett und hoffe das ich schnell, tief und gut schlafen kann damit der morgige Fahrtag so easy von statten geht wie heute. Nach meinen Berechnungen müsste ich um den 09.08.2018 in Lake Louise bei Ann ankommen, aber wir werden sehen 🙂
Montag, 06.08.2018 – Teslin Lake – Fort Nelson (ca. 785 km.)
Geschlafen habe ich wieder nicht allzu gut. Dafür konnte ich heute morgen vor dem losfahren duschen gehen.
Bis Watson Lake ging dann alles ganz easy. Dort wollte ich mir eigentlich einen Kaffee holen, das hat aber irgendwie mangels Angebot nicht so geklappt. Egal.
Nach ca. 50 km fahrt wurde die Sicht immer schlechter. Qualm. Irgendwo müssen hier ziemliche Waldbrände im Gange sein, denn selbst in Fort Nelson ist es noch total rauchig und nicht schön. Teilweise war der Qualm so dicht das ich nur ca. 50 Meter Sicht hatte. Waldbrände hatte ich vorher auch noch nie.

Tiere habe ich heute auch mal wieder gesehen (wenn schon keine Natur durch den Qualm dann wenigstens Tiere).
Einen Schwarzbären, Babyelche und eine Herde ziemlich wilder Bisons.
Ca. 50 – 70 von den Kollossen sind wie angestochen von einer Straßenseite zur anderen gerannt, und wieder zurück, und wieder… Ich weiß nicht was mit den Viechern nicht in Ordnung war. Als sie sich dann mal für eine Seite entschieden hatten sind zwei Bullen direkt vor einem großen Wohnmobil stehen geblieben und haben sich einen kleinen Kampf geliefert.
Neben dem Wohnmobil war auch ein Fahrradfahrer. An dem sind die Bisons so nah vorbei gelaufen das sogar mein Herzschlag kurz ausgesetzt hat. Sobald die possierlichen kleinen Tierchen die Straße frei gemacht haben, habe ich mich vom Acker gemacht damit die mir nicht noch ins Auto rennen.
Hier in Fort Nelson sind so unglaublich viele Wespen unterwegs das man noch nicht einmal das Fenster öffnen kann. Das nervt auch. Aber gut.
Dienstag 07.08.2018 – Fort Nelson – Grande Prairie (ca. 585 km)
Die Fahrt heute hat sich irgendwie unheimlich lang gezogen und war landschaftlich einfach nur verqualmt. In Grande Prairie habe ich dann tatsächlich mal wieder ein bisschen blauen Himmel gesehen. Weil es noch relativ früh war habe ich mir einen Campingplatz gesucht der Internet hatte damit ich schon mal ein bisschen recherchieren kann.
Ja. Haha. Das Internet war so gut das es kaum eine halbe Stunde gedauert hat bis ich eine Whatsapp Nachricht verschickt hatte. Klasse, damit kann ich richtig arbeiten. Wo ich doch so ein unheimlich geduldiger Mensch bin.
Trinkwasser hatten sie auch keins und wo ich mein Geschirr spülen sollte konnte mir auch keiner verraten. Schön.
Das allerbeste hier war aber das als ich die Autotür geöffnet habe direkt 5 Monstermücken den Weg rein gefunden haben.
Mittwoch, 08.08.2018 – Grande Prairie – Lake Louise (ca. 625 km)
Die Nacht war… schlaflos.
Wenigstens waren die Waschräume hier sauber sodass ich schön duschen gehen konnte.
Der blaue Himmel von gestern war wieder hinter einer dicken Rauchschicht verschwunden und so hab ich ich auf den Weg gen Süden gemacht.
Unterwegs kam die Sonne dann ganz schön raus und in der Mittagshitze habe ich dann in einer 65 km Baustelle im Stau gestanden für da. 2 Stunden. Das war wirklich toll.
Peter hat mich aber trotz widriger Straßenverhältnisse wie immer sicher ans Ziel gebracht. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten ein wirklich verlässlicher Kollege.
In Jasper hab ich dann kurz gestoppt um mich zu informieren. Hier waren allerdings so viele Touris unterwegs das ich schnell wieder weg wollte. So viele Menschen bin ich gar nicht mehr gewohnt.
Der Icefields Parkway ist einfach nur Traumhaft schön. Unterwegs hab ich nochmal bei den Sunwaptafalls gestoppt.

Weil es noch immer nicht zu spät war und es nur noch 150 km bis nach Lake Louise war bin ich dann doch durch gefahren. Die Campgrounds waren eh schon alle voll.
Ann und ich haben dann noch bis spät in die Nacht gequatscht. So schön sich wiederzusehen😊.
Ab jetzt geht es dann wohl ans Aufräumen, planen und organisieren… alles so Sachen die mir nicht ganz so gut liegen.
Ich bin selbst noch gespannt wo es mich als nächstes hin verschlägt.
Liebe Grüße zurück aus dem wunderschönen Banff Nationalpark,
Luisa
Gut das alles so gut klappt, ich bin gespannt wo es als nächstes hin geht.
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