Vorab: Seit Ostern bin ich wieder in Deutschen gefilden unterwegs.
Bisher habe ich es aber mit diversen Besuchen und Vorstellungsterminen einfach nicht geschafft alles hochzuladen. Die Kuba und Jamaika einträge kommen jetzt also quasi zusammen.
Viel Spaß beim lesen 🙂
In Lima am Flughafen hat alles geklappt und ich hatte auf dem ersten Flug einen Fensterplatz. Ich glaube zum ersten Mal in meiner Fluggeschichte (an die ich mich erinnern kann) habe ich schlafen können. Jetzt gerade wo ich diesen Blog anfange sitze ich in Mexico City im Flughafen habe mich noch nie so sehr über einen Flughafen aufgeregt. Das ist der mit Abstand der unorganisierteste Flughafen in dem ich gewesen bin. Keiner konnte mir sagen wo ich mein Gepäck wieder abgeben muss also habe ich es auf Anraten eines anderen Gastes auf ein Band gelegt wo jedoch niemand stand und sortiert oder gecheckt hat. Ich hoffe wirklich dass ich mein Gepäck in Havanna wiedersehe. Da mein Gepäck aber in letzter Zeit häufiger weg zu kommen scheint bin ich diesmal etwas besser vorbereitet.
Weiter ging es damit das mir niemand sagen konnte wo ich hin muss also bin ich durch irgendeine beliebige Sicherheitskontrolle gegangen und musste mein gerade gekauftes Wasser wieder abgeben. Jetzt sitze ich an irgendeiner Stelle des Flughafens auf dem Boden und habe meine großzügigen 5 Minuten des freien Internets erstaunlich schnell ausgeschöpft.
Ich habe mich gerade schon mal informiert wo ich mich über diesen überaus beschissenen Flughafen beschweren kann und sobald ich Internet habe werde ich das definitiv tun.
Kleiner Tipp für euch falls ihr mal über Mexico fliegen solltet. Im Flughafen Mexico City braucht ihr viel Geduld, viel Zeit und am besten ein intuitives wissen wo ihr hin müsst. So genug aufgeregt jetzt, ich freu mich heute Abend mit Dana in Havanna zu sein :).
Der Flug von Mexico nach Havanna war ziemlich ruckelig. In Havanna angekommen dauerte die Passkontrolle ewig und nachdem ich ca. 15 Minuten am falschen Gepäckband gewartet habe und schon total genervt war das mein Gepäck nicht angekommen bin hat die nette Dame vom Lost and Found Schalter darauf hingewiesen hat das ich am falschen Band stehe.
Erstaunlicherweise war mein Gepäck dann auch tatsächlich da womit ich nach dem Desaster vom Flughafen in Mexico wirklich nicht gerechnet hätte. Ca. eine Stunde später ist dann auch Danas Flug angekommen. Wir haben uns beide mega gefreut :).
Mit dem Taxi ging es ca. 25 Minuten zu unserer Unterkunft. Riesig hohe decken machen das Haus irgendwie besonders. Wir haben ein Zweibettzimmer mit eigenem Bad. Das Hostel gefällt uns wirklich gut.
So gegen halb 10 sind wir am nächsten Morgen zum Frühstück gegangen. Ich bin ja mittlerweile aus Südamerika echt einiges gewohnt was Frühstück angeht aber Dana war schon etwas enttäuscht. Anschließend sind wir mit einem Havanna typischen Oldtimer in die Stadt gefahren und bestimmt 3 Stunden völlig Planlos rumgelaufen. Mittags haben wir uns ein Sandwich „gegönnt“. Das war von einem Sandwich so weit entfernt wie ich davon Bundeskanzlerin zu werden. Also es hatte genau genommen nichts miteinander zu tun und war wirklich wirklich schlecht. Davon haben wir uns aber nicht abhalten lassen und in einem schönen roten alten Chevrolet eine Stadttour gemacht.
Danach sind wir wieder planlos rumgewandert und haben noch echt schöne Plätze und echt schlechten Kaffee kennengelernt.
Abends haben wir im Havanna61 zu Abend gegessen. Eine absolute Empfehlung für Leute die nach Havanna gehen! Die Kellner waren sehr nett und das Essen wirklich gut! Der Wein war ebenfalls sehr lecker :).
Den nächsten Morgen haben wir ein bisschen vertrödelt. Es hat geregnet und wir hatten ein bisschen Internet sodass wir versucht haben die Unterkunft für Kingston noch zu buchen und den Mietwagen umzubuchen. Leider beides Erfolglos. Gegen Mittag hat das Wetter dann aufgeklart und wir sind 5 km in die Stadt gelaufen.
Dort haben wir dann erstmal ein Sandwich gesnackt, Bier getrunken und ein bisschen mit den Kellnern geflirtet. Das Sandwich war wirklich lecker. Dana hat sich danach auch noch einen Frappucchino gegönnt der auch wirklich lecker war. Nachdem wir ausgiebig Leute beobachtet haben sind wir noch durch die Straßen gewandert und haben wirklich tolle Plätze und Gassen entdeckt. Bevor wir uns auf den Rückweg gemacht haben, haben wir noch leicht verzweifelt versucht Geld abzuheben. Unterwegs sind wir dann anscheinend durch eine Rotlichtzone gelaufen denn wir wurden von einem Balkon mit einem Eimer Wasser beworfen. Was zur Hölle? Also sowas ist mir wirklich noch nie passiert. Aber ich muss auch sagen wie unterirdisch die Männer sich hier verhalten bin ich auch nicht gewohnt. In Südamerika war es ja auch schon mal das einem die Männer nachpfeifen oder so. Aber hier sind die teilweise echt richtig widerlich.
Zurück in der Unterkunft haben wir dann noch geduscht, ein bisschen die Sachen gepackt und bis spät gequatscht.
Der nächste Tag war wieder ein Reise Tag. Um 07.20 hat der Wecker geklingelt. Für Urlaub eine zu kurze Nacht aber zu dem Zeitpunkt dachten wir ja auch noch dass wir im Auto schlafen können. Mit einem Sammeltaxi, was wir uns beide etwas größer vorgestellt haben als den kleinen Peugeot der vorgefahren kam, ging es nach Trinidad. Im Auto saßen schon zwei Mädels aus Frankreich oder Belgien glaube ich. Die eine hatte einen dermaßen Pelz an den Beinen das war unfassbar und konnten wir beide die ganze Fahrt über nicht wirklich glauben. Also wirklich lange dunkle Haare. Sehr merkwürdig. Aber gut, die Geschmäcker sind ja verschieden.
Mit dem Fahrer war es aber so eine Sache. Schon nach ca. 15 Minuten fahrt haben wir gemerkt das er echt müde war und wirklich unkonzentriert. Er hat die ganze Zeit gegähnt, sich umgesetzt und ist immer wieder langsamer und schneller geworden. Irgendwann sind ihm dann die Augen so zugefallen das ich ihn richtig angestoßen hab und meinte das er sich doch bitte mal zusammenreißen soll und das wir uns ein bisschen Sorgen machen würde das er müde ist und ob er mal eine Pause braucht. Sagt er nur ne ich soll mich beruhigen… Sehr beruhigend. Danach habe ich dann einfach sehr auf die Straße und den Verkehr geschaut und ihn beobachtet. Nach ungefähr der Hälfte der Strecke musste Dana dann aber auch pinkeln und er hat sich eine Cola getrunken. Danach wurde es etwas besser. Aber meine Güte. Sowas muss doch wirklich nicht sein. Besonders sind die Autos auch wirklich nicht im besten Schuss. Niemand hatte einen Anschnaller, keine Kopfstütze, von Airbag will ich gar nicht reden und der Tacho hat auch gar nicht mehr funktioniert.
Der Rest der Strecke war dann ganz okay. An der Unterkunft angekommen waren wir erstmal nicht allzu begeistert denn die Lage war außerhalb der Stadt und uns wurde vorher gesagt dass die Lage super Zentral sei. Als die Hausdame dann auch noch gesagt hat das die anderen ziemlich viel weniger zahlen als wir und das Frühstück nicht inkludiert ist hab ich kurz die Fassung verloren und ein bisschen diskutiert. Letztendlich hat es sich dann doch aufgeklärt.
Nachdem wir uns kurz beruhigt hatten sind wir losgelaufen um was zu trinken und zu essen zu besorgen. Das war gar nicht so einfach wie gedacht. Nach einer Minipizza und Wasser haben wir uns dann ein Fahrradtaxi geschnappt und eine „Stadtführung“ gemacht. Damit sind wir auch zu einer Tonfabrik gefahren. Das war wirklich ganz cool. Einer der Typen war zwar schon gefühlte 80 Jahre alt, wusste aber definitiv was er da macht und hat innerhalb von kürzester Zeit diverse verschiedene Tongefäße geformt.
Danach sind wir zum Plaza Mayor gegangen und haben uns dort ein wenig umgeschaut.
Irgendwann sah es ziemlich nach Regen aus und weil ich zu müde war um zurück zu gehen, zu duschen und wieder zu kommen sind wir direkt was essen gegangen. Das Essen war eher so Mittelmäßig und die Kellnerinnen hatten auch wirklich die Ruhe weg.
Auf dem Rückweg haben wir noch Roberto getroffen der uns mit seinem Fahrradtaxi nach Hause gebracht hat.
Der nächste morgen begann mit einem eher schlechten Frühstück bevor die Jungs uns zu einem Strandtag abgeholt haben. Die Jungs sind in dem Fall Roberto und Rolando zwei Brüder die uns in ihren Fahrradtaxen zum Strand geradelt haben. Zuerst waren wir in La Boca einem kleinen Fischerörtchen und haben uns kurz den Strand angeguckt. Von dort ging es dann zu einer wirklich schönen Bucht mit glasklarem herrlichem Wasser.
Dort haben wir dann Roberto und dem Französischen Paar was auch mit war beim Rangeln zugesehen. War uns aber zu viel Sport und wir haben lieber die Sonne genossen. Um die Mittagszeit sind wir dann zum Playa Ancon gefahren. Die Jungs haben sich ordentlich angestrengt. Es war ein wirklich wirklich lustiger Tag.
Vom Playa Ancon sind wir wieder zurück zu den kleinen Buchten gefahren dort wollten wir uns eigentlich den Sonnenuntergang anschauen. Leider war dort aber auch eine Gruppe „Jugendlicher“ die für mich eher Kinder waren. Zwei von denen waren so krass betrunken das sie wirklich überhaupt nicht mehr klar kamen. Irgendwann haben die auch nur noch gekotzt und das ging für mich halt gar nicht. Also sind wir weitergezogen. Die beiden Jungs haben während der Fahrt immer übelst den Affen gemacht sind gegeneinander gefahren und was weiß ich, aber es war sehr sehr lustig. An dem neuen Strand angekommen ist uns dann aufgefallen das wir die Musikbox verloren hatten. Also sind wir mit unserem Fahrrad nochmal zurück und haben die tatsächlich bei den Kiddies gefunden. Denen haben wir dann auch erstmal unser ganzes Wasser dagelassen. An dem anderen Strand haben wir uns dann mit Bier und Musik den Sonnenuntergang angesehen. Wirklich schön!
Der Rückweg ging bergauf also haben die Jungs ihre Kumpel angerufen die dann mit Mopeds kamen und uns auf dem Fahrrad angeschoben haben. War zwar bestimmt nicht die sicherste Variante, definitiv aber die schnellere und irgendwie auch witzigere. Sowas hatte ich vorher nämlich auch noch nicht erlebt.
Um 21 Uhr sind wir dann im Casa angekommen und kurz duschen gegangen bevor wir uns zum Abendessen nochmal mit denen getroffen haben. Gegessen wurde bei einer kubanischen Mutti zuhause. Es gab Reis mit Bohnen (scheint typisch kubanisch zu sein), Fleisch und Salat. War tatsächlich alles ganz lecker und mit 4 CUC auch ganz günstig. Zwar waren wir alle recht müde aber trotzdem sind wir noch losgezogen um feiern zu gehen. Wir waren dann in dem Club „La Cueva“. Wie der Name schon sagt eine Höhle. Wirklich coole Location, ganz gute Musik und sehr viele Männer mit sehr viel Testosteron.
Um drei Uhr war dort dann aber Schicht im Schacht und Rolando hat uns noch bis nach Hause gebracht. Ein wirklich wirklich cooler Tag und Abend.
Am nächsten Tag haben wir erstmal ein bisschen länger geschlafen und sind dann nochmal zum Playa Ancon gefahren. Irgendwie haben wir aber nicht wirklich Fotos gemacht. Nachmittags haben wir uns eine Internetkarte gekauft und im Café schon mal die Nachrichten vorbereitet und aufgeschrieben was wir googeln wollten. In der Unterkunft war das Internet dann aber so schlecht dass einfach gar nichts funktioniert hat. Also haben wir erstmal geduscht und sind zum Abendessen gegangen. Obbatalá in Trinidad bei dem Plaza Mayor – sehr lecker! Ein etwas entspannterer Tag.
Morgens ging es dann etwas hektisch zu. Wir haben das Taxi bestellt und sind für teuer Geld nach Playa Larga gefahren. Dort haben wir aber direkt eine schöne Unterkunft gefunden, direkt am Strand. Den Nachmittag haben wir am Strand gelegen und die Sonne genossen.
Die Mücken haben uns dazu gebracht recht früh schlafen zu gehen da wir innerhalb von kürzester Zeit komplett zerstochen waren. Da der Strand in Playa Larga selbst nicht so schön war haben wir am nächsten Morgen einen Schnorchel Ausflug gemacht. Die Unterwasserwelt zeigte sich schön bunt.
Es gab eine Höhle in der man hätte Schnorcheln können, leider fanden Leute es aber witzig eine Schlange aus dem Gebüsch zu fischen und rumzuzeigen. Damit hatte sich das für mich dann erledigt. Nachmittags haben wir so richtig am Strand gefaulenzt, gelesen, geschlafen und Leute beobachtet. Herrlich :).
Nach einem eher durchschnittlichen Abendessen sind wir wieder recht früh ins Bett weil ich es mit den Mücken einfach nicht ausgehalten habe.
Von Playa Larga ging es dann nach Viñales. Die Fahrt war ganz okay und wir sind um die Mittagszeit dort angekommen. Um die Zeit direkt gut zu nutzen haben wir am Nachmittag direkt eine Reittour durch Tabakplantagen gemacht. Das war ganz cool bis auf das unser Guide die armen Tiere die ganze Zeit dermaßen angetrieben hat das es nicht wirklich entspannt war.

Trotzdem ziemlich cooler Tag und wirklich für einen Reisetag gut genutzt. Für das Abendessen waren wir in der Cubar wo es wirklich ausgesprochen leckeres Essen und sehr guten Service gab. Anschließend haben wir uns noch ein bisschen das Treiben auf dem Platz angesehen bevor wir uns in eine Salsa Bar begeben haben. Warum auch immer konnten wir nicht mal bis zur Bar gehen ohne angelabert zu werden. Nach zwei Drinks haben wir uns dann auch auf die Tanzfläche begeben. Der Abend war reich an Rum, Salsa und Kubanern und wirklich lustig.
Für den nächsten Tag stand Cayo Jutias auf dem Plan. Die Fahrt war sehr anstrengend weil die Straße sehr holprig war. Cayo Jutias an sich war wie man sich die Karibik vorstellt, fast weißer Sandstrand und türkisblaues Wasser. Allerdings war der Strand nicht so sauber und es lagen wirklich viele Glasscherben rum. Trotzdem haben wir diesen Strandtag genossen.
Abends waren wir wieder lecker Essen und danach tanzen und trinken. Irgendwie ist die Nacht dann auch sehr kurz ausgefallen weil wir sehr spät nach Hause gekommen sind und morgens sehr früh die Unterkunft wechseln mussten. Hinzu kam auch ein leichter Kater sodass wir den Tag eher zum Ausruhen genutzt haben. Unser letzter Abend auf Kuba war ein Samstag und Samstag ist im Viñales Tal immer Party angesagt. Also haben wir uns nach dem Essen mit einem Canchanchara auf den Platz gesetzt und Leute beobachtet. Trotz unseres ernsthaften Vorhabens diesen Abend nicht zu trinken und früh ins Bett zu gehen war wieder Rum im Spiel und als wir so gegen 3 Uhr im Bett lagen war auch die Nacht deutlich zu kurz.
Kuba ist wirklich ein verrücktes Fleckchen Erde was uns wirklich gut gefallen hat. Ich kann mir durchaus vorstellen nochmal wieder zu kommen.
Liebe Grüße aus der Karibik